Wir alle kennen die Darstellung einfacher Diagramme in Bezug auf Phänomene und deren Entwicklung. Beispielsweise die Zunahme von Wachstums- und Zerfallsprozessen, die sich als exponentielle Kurven zeigen lassen. Bei genauerer Betrachtung dieser grafische Darstellung kann man gut erkennen, dass je nachdem, an welchem Punkt der Kurve man sich befindet, diese entweder als linear erscheint oder als Kurve. Nur von einem außen gelegenen Standpunkt betrachtet kann man sie als exponentiell erkennen.
Ebenso verhält es sich mit der menschlichen Empfindung der Wahrnehmung der Zeit. Wir messen unsere zeitliche Empfindung natürlich innerhalb des Bezugsrahmens unserer eigenen Lebenszeit. Je nachdem wie weit fortgeschritten auf unserem Lebens-Zeitstrahl wir uns bewegen, umso schneller empfinden wir das Fortschreiten der Zeit. Als Kinder haben wir das Gefühl alles dauert unendlich lange, so lange noch bis wir endlich volljährig sind und tun können was wir wollen. Und auch später noch, denken wir manchmal, welch Methusalem unsere Großeltern sind und wie weit wir davon noch entfernt sind. Spätestens als Erwachsene relativiert sich das deutlich, in der Midlife-Crisis geht uns alles viel zu schnell und die verbleibenden Jahre werden gezählt.
So gesehen hat sich unsere Empfindung gegenüber der Zeit exponentiell entwickelt. In der Jugend, am Beginn des Zeitstrangs stehend, empfinden wir sie als linear und später als eine sich immer mehr beschleunigende Kurve. Tatsächlich können wir dieses Phänomen auf alle Dinge übertragen. Je nach Standpunkt werden wir entdecken, dass jede Entwicklung sich früher oder später als exponentielle Kurve darstellen lässt - es ist nur eine Frage der Zeit. An welchem Zeitpunkt wir uns befinden und zu welchem Zeitpunkt wir dies erkennen. Linearität ist nur ein Ausschnitt einer Entwicklung ohne eine größere Zeiteinheit dabei zu berücksichtigen.
Außerdem wissen wir, dass alle Entwicklungen sich wellenförmig gestalten. Es gibt ein Minimum und ein Maximum, ein Auf und Ab, Ausatmen und Einatmen, Expansion und Zusammenziehen. Es gibt einen Wendepunkt, der durch den Tod und auch die Geburt dargestellt wird.
Aber die Geschichte geht noch weiter. Der Zeitpunkt ist ein Standpunkt, der Zeitraum umfasst jedoch einen umfassenderen Blickwinkel auf unser Zeitmodell. Der Zeitraum fügt unserem Diagramm eine weitere Betrachtungsachse hinzu. Der Raum als Dimension in unserem Kosmos gibt uns die Möglichkeit einen entfernteren Standpunkt einzunehmen, einen außenstehenden. Der wiederum ermöglicht es uns zu erkennen, dass die Entwicklungsachse unserer Zeit-Empfindung sich auch im Raum ausdehnt, das heißt sich nicht zweidimensional flach auf dem Papier entwickelt, sondern sich um eine dritte Achse windet. So wird aus der Kurve, die auf längere Betrachtung hin immer eine Welle ist, in der Wiederholung ihrer Wendepunkte im Raum, eine Spiraldrehung. Das ist das eigentliche Raum-Zeit-Modell, das der Realität ein wenig näher kommt, als das flache, zweidimensionale Diagramm. Aber auch das neue Modell der Raum-Zeit-Spirale ist nur ein vorübergehender Bewusstseinszustand. Einer, der der Entfaltung unserer Möglichkeiten entspricht, die die Doppelhelix unserer DNA uns ermöglicht. Dieser allerdings inkludiert auch schon die Erkenntnis, dass es nicht nur ein (Zeit-)Strang allein ist, der unsere Welt erkenn- und erklärbar macht, sondern ein zweiter erst, ein Spiegelbild mit dem wir verknüpft sind. Und dass es derer sehr viele gibt. In einem Körper bzw. dessen Zellen, und das Wissen, dass es viele Körper (Universen) gibt...
Mit diesem Verständnis wird klar, dass sich dieser Blickwinkel uns aus der vierten Dimension erschließt, denn das Erkennen dieses dreidimensionalen Modells, erschließt sich uns nur von einem höher gelegenen Standpunkt aus, der vierten Dimension in der wir unser Leben heute leben. Was wird sich uns dann aus der fünften, der sechsten Dimension erschließen...? Die Auflösung aller bisherigen Konzepte, einschließlich dem gerade dargestellten?
Viel Spaß beim darüber nachdenken!